©H. Biermann

 

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Hardy Biermann

Malerei, Grafik, Plastik, Fotografie und verschiedene Experimente

 

 

„In vielen Versuchen, die ich machte, um inneres Empfinden zu visualisieren, erzielte ich die originellsten Ergebnisse im Bereichen, die nicht kontrollierbar waren. Nicht kontrollierbar bedeutet, dass diese Bereiche in der reinen Materialausdehnung angesiedelt waren, indem Menschen von außen nur bedingt eingreifen können. Methoden, die mit der Aufgabe von Kontrolle verbunden sind, werden oft in der Öffentlichkeit verpönt. Eine Methode, in der sehr viel Kontrolle verloren geht, ist die Arbeit in Höchstgeschwindigkeit, wie sie von Götz und Schumacher treffend gezeigt wird. Auch löst sich Kontrolle in nassen Oberflächen fast wie in Luft auf. Mit Leim bestrichenes Kupferstichpapier und als Verlaufsmaterial Tusche in Gelb, Blau, ...“

„Vorgehen / Zur Technik: Sie besteht aus relativ einfachen Übungen. Es werden Pinsel, Farbe und einfaches Papier benutzt. Sie ist nonverbal und am Prozess orientiert. Ästhetische Gesichtspunkte spielen keine Rolle im Prozess, die Bilder bleiben unbewertet. Der entscheidende Faktor sind die Erfahrungen, die während des Prozesses gemacht werden. Es geht also darum, eine „formlose Form“ zu schaffen, deren Entstehung geistig, nicht durch die Ästhetik bestimmt wird.

Messpainting steht im Kontrast zur üblichen Form künstlerischer Tätigkeit, die fast immer am Ergebnis, dem fertigen Bild orientiert ist und meistens versucht, die bestimmte Vorstellung eines inneren oder äußeren Bildes fest zu halten. Dies erfordert kritische Distanz zum Bild. Proportion, Perspektive, Raum und Farbigkeit müssen ständig kontrolliert werden. Die Motorik wird genau überwacht. Diese Vorgehensweise hingegen soll in größtmöglicher Entspanntheit durchgeführt werden, ohne bildnerisches Ziel. Intellekt und Stress sollen am Malprozess so wenig wie möglich beteiligt sein. ...“

H. Biermann (1962-2013)